Dieses RCC-Verfahren, das von jedem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) verpflichtend vor jeder Zufahrt durchzuführen ist, dient der Sicherstellung der technischen Kompatibilität zwischen Fahrzeug und Strecke und ist ein zentraler Beitrag zur Verkehrssicherheit auf Europas Schienennetzen.
Der RCC ist zwar fest in den Technischen Spezifikationen für Interoperabilität (TSI) verankert, jedoch stellt seine derzeitige Umsetzung in der Praxis eine erhebliche Belastung für die operativen Abläufe und die wirtschaftliche Tragfähigkeit unserer Branche dar. Trotz bestehender Datenbanken wie RINF (für Infrastruktur) sowie NVR, EVR und ERATV (für Fahrzeuge), fehlt es an einem zentralisierten, digital zugänglichen und einheitlich strukturierten Datensystem, das den automatisierten Abgleich der erforderlichen technischen Parameter erlaubt.
Die Konsequenz: Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen teure, manuell geprägte Prozesse entwickeln, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Diese Ineffizienz hemmt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Branche, sondern geht letztlich zulasten der Kunden und der Innovationskraft des gesamten Sektors.
Daher fordert das NEEÖ mit Nachdruck:
- Rasche Vereinheitlichung der Datenformate im RINF, um Kompatibilitätsprüfungen zu vereinfachen und zu automatisieren,
- Beseitigung bestehender Datenlücken durch verbindliche Verpflichtungen der Infrastrukturbetreiber und zuständigen Behörden,
- Einführung einer europaweiten Datenbank zur effizienten Überprüfung des RCC, der den digitalen Abgleich von Fahrzeug- und Streckeneigenschaften ermöglicht und so eine praxisnahe, zeitsparende Trassenplanung erlaubt.